Historischer Barnim

Der Barnim - die ursprüngliche Bezeichnung

Der Barnim ist ursprünglich die Bezeichnung einer brandenburgischen Landschaft, die im Wesentlichen im Westen durch die Havel, im Süden durch die Spree und im Osten durch die Oder sowie die Stobberrinne begrenzt wird. Das Gebiet ging im 13. Jahrhundert nach und nach in den Besitz der askanischen Markgrafen über und wurde Teil der Mittelmark. Bereits 1375 sind im Landbuch Kaiser Karls IV. für den Barnim zwei Distrikte, Strausberg und Berlin, belegt. Im 15. Jahrhundert unterschied man dann schon den Hohen vom Niederen Barnim, aus denen sich seit dem 16. Jahrhundert die Kreise Ober- und Niederbarnim entwickelten, die bis zu ihrer Auflösung 1952 mit einigen territorialen Veränderungen existierten.

Nieder - und Oberbarnim ab 1810

So musste der Kreis Niederbarnim 1810 die Ortschaften Moabit, Wedding, Gesundbrunnen, Boxhagen, Rummelsburg und Stralau an den Regierungsbezirk Berlin abtreten. Mit der Neuorganisation  der Kreise 1815/16 wechselten die Rüdersdorfer Amtsdörfer vom Oberbarnim zum Kreis Angermünde. 1911 schied die Stadt Eberswalde aus dem Kreis Oberbarnim aus und blieb bis 1950 kreisfrei.

Mit der Bildung Groß-Berlins 1920 verlor der Niederbarnim 29 Landgemeinden und 15 Gutsbezirke. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges erhielt der Kreis Oberbarnim den links der Oder gelegenen Teil des vormaligen Kreises Königsberg.

Der Niederbarnim dagegen gab Gebietsteile an den Kreis Fürstenwalde ab. Sitz des Kreises Niederbarnim war Berlin und ab 1945 Bernau. Kreisstadt des Oberbarnims war anfangs Wriezen und nach 1815/16 Bad Freienwalde. Die alten märkischen Kreise beruhten vor allem auf historisch-geografischen Zusammenhängen. Sie bildeten sich als Folge der Bemühungen des märkischen Adels, der Markgrafen und der Kurfürsten von Brandenburg, ihren erworbenen Besitz durch Verwaltungsstrukturen zu sichern. Standen den Verwaltungseinheiten erst Landeshauptleute und Vögte vor, folgten ihnen die Kreisdirektoren und später die Landräte. Zum ersten Landrat des Kreises Oberbarnim wurde 1702 Ludolf Ernst von Strantz berufen. Viele seiner Nachfolger übten dieses Amt über Jahrzehnte aus, so Johann Ludwig von Barfuß von 1709 bis 1738 und Alexis Graf von Haseler auf Harnekop von 1845 bis 1874. Georg Scharnweber, Landrat des Kreises Niederbarnim kam sogar auf fast 50 Jahre Dienstzeit von 1842 bis 1891.

Der Barnim ab 1952 - zur Zeit der DDR

Im Zuge der Schaffung des zentralistischen Staates DDR löste man im Jahre 1952 die alten Verwaltungsstrukturen auf, bildete Bezirke und gänzlich neue Kreise. Aus dem östlichen Teil des Niederbarnims und einigen Gemeinden des Oberbarnims ging der alte Kreis Bernau hervor. Aus Kommunen der Altkreise Angermünde und Oberbarnim entstand der Kreis Eberswalde. Kreisstädte wurden die namensgebenden Kommunen. Teile des landschaftlichen Barnims erstreckten sich nun auch auf die Kreise Oranienburg, Strausberg und Bad Freienwalde. Die gesamte Verwaltungsorganisation der DDR war durch das System der Räte bestimmt. Dem von einer Vertretungskörperschaft gewählten und als kollegiales Leitungsorgan wirkenden Rat stand der Vorsitzende vor.

Der Barnim nach der politischen Wende

Nach der politischen Wende 1989 / 90 veränderten sich sowohl der Verwaltungsaufbau als auch das Verwaltungshandeln fundamental. Im Vollzug des Kreisneugliederungsgesetzes von 1992 wurde mit Ablauf der Kommunalwahlen vom 5. Dezember 1993 aus den Kreisen Bernau und Eberswalde der Landkreis Barnim gebildet. Kreisstadt und Sitz der Verwaltung ist die Stadt Eberswalde. In den vergangenen 20 Jahren entwickelte sich der Barnim zu einem der leistungsfähigsten Landkreise des Landes Brandenburg.