Beschleunigung des Linienverkehrs in Eberswalde durch LSA-Beeinflussung

Mit Unterstützung des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung

Ausgangslage

Der Landkreis Barnim und die Stadt Eberswalde wachsen stetig und …mit steigenden Einwohnerzahlen steigt auch das Verkehrsaufkommen. Die Stadt Eberswalde verfügt mit dem durch die BBG im Auftrag des Landkreises betriebenen O-Bussystem über ein sehr ökologisches Verkehrssystem im ÖPNV.

Die BBG befördert jährlich 8,1 Mio. Fahrgäste im gesamten Lkr. Barnim und davon alleine 3,8 Mio. mit den O-Bussen.

Die beiden O-Bus-Linien 861 und 862 können auf Grund der Bandstruktur Eberswaldes die Siedlungsgebiete optimal erschließen und führen zu hohen Nutzerzahlen.

Trotz bereits erfolgter Beschleunigungsmaßnahmen kommt es im Betrieb, besonders in den Verkehrsspitzen immer noch zu starken Verzögerungen. (siehe Details)

Dies ist besonders relevant für Pendler, da dadurch oft die Anschlüsse zu den Regionalbahnen am Hbf. und anderen Buslinien nicht zustande kommen.

Details

Der Linienweg der O-Busse folgt weitgehend in Ost-West-Richtung der B167 und in Nord-Süd-Richtung der B2, wobei insgesamt 16 Lichtsignalanlagen (Ampeln) passiert werden.

Durch die Einrichtung abschnittsweiser Busspuren war es bereits möglich, den Zulauf auf wichtige LSA für den O-Bus zu verbessern.

Jedoch zeigte eine Schwachstellenanalyse zwei markante Merkmale der LSA-Behinderungen auf. Zum einen treten an verschiedenen Knotenpunkten Verlustzeiten von über 60 s durch die starre Signalsteuerung auf (Eintreffen Bus direkt nach Grünende). Zum anderen weisen die LSA erhebliche Schwankungen der Verlustzeiten aus, die zu erheblichen Fahrplanabweichungen und Pulkbildung im O-Bus-Verkehr führen. So wurden z.B. für die Linie 861 in Richtung Brandenburgisches Viertel mittlere Verlustzeiten von 4 Minuten und 10 Sekunden bei einer Gesamtfahrzeit von 26 Minuten (17 % der Gesamtreisezeit) ermittelt.

Projektziel

Im Zeichen des Klimaschutzes sollen durch die Reduzierung der Verlustzeiten auf ein Minimum die Qualität und die Zuverlässigkeit des Busverkehrs in Eberswalde gesteigert werden und somit alleine auf den O-Bus-Linien bis zu 10 % neue Fahrgäste hinzugewonnen werden. Es würden somit täglich mehr als 1000 Fahrten mit dem KfZ ersetzt werden, was einen großen Beitrag zum Klimaschutz bedeuten würde. Es würden so ca. 149 T CO² im Verkehr eingespart werden.

Fernziel ist es, beim O-Bus durch verbesserte Umlaufzeiten das Angebot mit den bestehenden Fahrzeugen durch Linienverlängerungen oder Taktverdichtungen u.U. sogar ausweiten zu können und so eine noch größere Verkehrswirkung zu erzielen. Generell werden auch im Bereich der „konventionellen" Dieselbusse durch reduzierte Fahrzeiten Kraftstoff und somit auch klima- und gesundheitsschädliche Emissionen eingespart. Auch hier gilt wie beim O-Bus, langfristig betriebliche Vorteile zu Nutzen und so das Angebot im ÖPNV im Landkreis zu verbessern.

Im Ganzen soll die Verkehrssituation in Eberswalde durch dieses Projekt für alle Verkehrsteilnehmer verbessert werden.

Projekt-Umsetzung

Die Beschleunigung des O-Bus-Verkehrs in Eberswalde soll unter zwei Prämissen umgesetzt werden:

Zum einen ist vorgesehen, intelligente standardisierte Steuerungsverfahren einzusetzen, damit optimale Steuerungsabläufe an den Knotenpunkten ermöglicht werden und somit Eingriffe durch den Busverkehr ausgeglichen werden können.

Zum anderen soll das System erweiterbar sein.

Beides wird durch den Einsatz des VDV-Standartverfahrens erreicht.

Für die Beschleunigung mit dem VDV-Verfahren muss die vorhandene Ausrüstung fahrzeugseitig (Bus) als auch LSA-seitig ertüchtigt werden.

Fahrzeugseitig werden die vorhandenen Bordrechner/ Kassensysteme mit einem Funkmodul zur Aussendung der LSA-Datentelegramm nach VDV-Standard (R 09.16) nachgerüstet. Gleichfalls wird die Software Bordrechner/ Kassensystem zur automatischen Absendung der Datentelegramme und die Schnittstelle zur Anpassung des ITCS/ Datenmanagements erstellt.

Die Anmeldung der Busse an den LSA erfolgt dezentral. Es werden Funkempfänger und Telegrammauswerteeinheiten nachgerüstet. An sechs Lichtsignalanlagen ist der Austausch der Kreuzungs-Rechner (KR) erforderlich, da diese die zusätzlichen Signale nicht mehr verarbeiten können. An vier Knotenpunkten ist die Detektion des Individualverkehrs (IV) durch Schleifen zu ergänzen.

Die LSA-Steuerung ist mit Planung/ Programmierung und der Überarbeitung der verkehrstechnischen Unterlagen (VTU) zu überarbeiten und umzusetzen. In der Abbildung 1 ist das Ansteuerungsverfahren vereinfacht dargestellt.

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