19. Januar 2021 - Landkreis Barnim/Landkreis Uckermark/Stadt Templin/Stadt Eberswalde/Amt Joachimsthal/Amt Gerswalde/Amt Britz-Chorin-Oderberg
Landräte aus Uckermark und Barnim sowie die Bürgermeister und Amtsdirektoren der Gemeinden trafen sich nach 3 Jahren Probebetrieb am 13. Januar 2022 in Joachimsthal entlang der „Schorfheidebahn“ kämpfen gemeinsam für den dauerhaften Fahrbetrieb auf der Strecke.
Detlef Tabbert, Bürgermeister der Stadt Templin, erinnert nicht ohne Stolz daran, dass „die RB 63 die erste reaktivierte Bahnstrecke im Land Brandenburg ist und die kommunale Familie der Region somit eine Vorreiterrolle übernahm.“ Die Schorfheidebahn führt durch das schöne Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin und zählt somit zu eine der landschaftlich schönsten Bahnstrecken Deutschlands überhaupt. Wo sonst kann man rechts und links aus dem Fenster so viel Wald entdecken? Das begeistert auch Touristen, die neben den Berufspendlern auf den ÖPNV setzen und diesen noch häufiger nutzen würden, führe die RB 63 im Stundentakt.
„Touristische Highlights und Regionen miteinander verbinden, ist Aufgabe dieser Linie,“ pflichtet ihm Amtsdirektor Hans-Joachim Blomenkamp aus Joachimsthal bei. Dass ein aktuell veröffentlichtes und vom Land beauftragtes Gutachten den Bedarf für den Streckenabschnitt zwischen Joachimsthal und Templin noch nicht festgestellt, ändert nichts daran, dass wir den Bedarf sehen und mit einer Verstetigung der Bahnstrecke Templin - Eberswalde rechnen.“
Anne Fellner, Erste Beigeordnete der Stadt Eberswalde, ist sehr zufrieden, dass ihre Stadt sich vor 3 Jahren der kommunalen Initiative angeschlossen hat. „Die Co-Finanzierer des Eisenbahnbetriebs auf dieser Strecke machen mit dem heutigen Treffen ihre Geschlossenheit sichtbar. Eine Landespolitik, die sich der Stärkung der Regionen zum Thema gemacht hat und nachhaltige Verkehre organisieren möchte, stößt bei uns auf offene Ohren. Der RB 63 muss unbedingt zwischen Templin und Eberswalde weiterfahren.“
„Es ist ja nicht nachhaltig, wenn eine Bahnstrecke erst aufwendig saniert und dann im Anschluss stillgelegt wird“, gibt Landrat Daniel Kurth zu bedenken. „Im Moment finanzieren wir eine Aufgabe des Landes. Das machen wir gern um den Beweis zu erbringen, dass diese Strecke lebt und weiterlebt. Die Nachfrage nach Wohn-, Arbeits- oder Schulplätzen steigt und das zeigt - die Leute wollen Berlin und den Speckgürtel verlassen, kommen gern hier in die Region. Insofern muss es sich bei der Bewertung der gesamten Bahnstrecke RB 63 in dem Gutachten um einen bedauerlichen Druckfehler handeln! Die Kommunen und beide Landkreise fühlen sich dem Thema Nachhaltigkeit verpflichtet und sprechen sich deutlich für einen dauerhaften und verlässlich bestellten ÖPNV aus.“
„Ich gehe davon aus, dass wir gemeinsam Erfolg haben werden“, unterstreicht Landrätin Karina Dörk und fügt hinzu, dass ihre anfängliche Skepsis längst dem Optimismus für die Schorfheidebahn gewichen ist: „Je länger die Linie fährt, desto realistischer ist es, Fahrgastzahl von 300 Personen pro Tag zu erreichen.“