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Einweihung der inklusiven FrauenOrte-Gedenktafel für Margit Schötschel

, Frauenpolitischer Rat Land Brandenburg e.V./Landkreis Barnim

Am Freitag, 24. Oktober 2025, um 15.00 Uhr wird in Bernau bei Berlin die 52. FrauenOrte-Tafel im Land Brandenburg feierlich eingeweiht. Sie würdigt das Lebenswerk der Bildhauerin und Pionierin der Kreativarbeit mit Menschen mit Behinderung Margit Schötschel. Die Einweihung wird durch Staatssekretär Patrick Wahl feierlich eröffnet. Durch die Veranstaltung führen Dr. Sylvia Setzkorn, Beauftragte für Gleichstellung, Migration und Integration des Landkreises Barnim und Sascha Höhnow, Beauftragter für die Belange der Menschen mit Behinderungen des Landkreises Barnim.

Margit Schötschel schuf in der DDR zahlreiche Bronzeplastiken von Tieren und Menschen für den öffentlichen Raum. Ab 1969 baute sie die Kreative Werkstatt für Menschen mit Behinderung in der diakonischen Einrichtung "Hoffnungstaler Anstalten Lobetal" (heute: Hoffnungstaler Stiftung Lobetal) auf. Behinderung war für Schötschel kein Defizit, sondern Besonderheit. Als Galeristen stellte sie Werke der Künstlerinnen und Künstler mit Behinderung aus.

Es ist der erste FrauenOrt im Landkreis Barnim und der erste FrauenOrt mit dem Schwerpunkt Inklusion. Der Tafeltext ist in Leichter Sprache verfasst. Die Grafik wird taktil übersetzt, zentrale Inhalte werden auch in Braille geschrieben. Über einen QR-Code gelangen Interessierte auf die FrauenOrte-Webseite, auf der ein längerer Text zu Schötschels Wirken hinterlegt ist. Dieser kann gelesen oder per Screenreader angehört werden. Auf der Tafel findet sich auch eine kurze Zusammenfassung in englischer Sprache. Der FrauenOrt ist mit dem Rollstuhl erreichbar.

Prof. Dr. Sabine Hering, Sprecherin des Frauenpolitischen Rats Land Brandenburg, erklärt: "Der FrauenOrt für Margit Schötschel ist ein Leuchtturmprojekt der inklusiven Erinnerungskultur in Brandenburg. Er zeigt, dass wir Gleichberechtigung auf allen Ebenen mitdenken müssen: Auch in der Kunst und in der Erinnerungskultur."

Der Landrat des Landkreises Barnim, Daniel Kurth, fügt an: "Mit dieser Tafel würdigen wir nicht nur das künstlerische Schaffen von Margit Schötschel, sondern auch ihr beispielgebendes Engagement für eine inklusive Gesellschaft. Die Gestaltung der Gedenktafel macht deutlich, dass Erinnerungskultur heute barrierefrei und für alle Menschen zugänglich sein muss. Zugleich ist es ein starkes Zeichen, dass nun auch im Barnim eine Frau mit ihrem Lebenswerk im öffentlichen Raum sichtbar geehrt wird - ein wichtiger Beitrag zu gleichberechtigter Erinnerung und zur Sichtbarkeit weiblicher Lebensleistungen. Ich danke allen Beteiligten, die dieses Projekt mit großem Engagement möglich gemacht haben."

André Stahl, Bürgermeister der Stadt Bernau bei Berlin, ergänzt: "Margit Schötschel war eine äußerst bescheidene und künstlerisch sehr produktive Frau. Von ihrer Schaffenskraft zeugen die vielen Skulpturen im gesamten Stadtgebiet. Zwischen Margit Schötschel und der Stadt Bernau wird immer eine sehr starke Verbundenheit bestehen. Deshalb ist die Freude über diesen FrauenOrt in unserer Stadt sehr groß."

Das Projekt "FrauenOrte im Land Brandenburg" vom Frauenpolitischen Rat Land Brandenburg e.V. (FPR) macht den Beitrag von Frauen zur Brandenburgischen Landesgeschichte sicht- und hörbar. Mit Gedenktafeln im ganzen Land, einer Webseite und Hörspaziergängen bieten sie Einblicke in die Geschichte von insgesamt 52 Frauen und Organisationen aus den Bereichen Politik, (Land-) Wirtschaft, Kunst, Medizin, Soziales, Bildung und Wissenschaft. Sie sollen heute in Brandenburg lebende Menschen inspirieren und Mut machen.