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Meilenstein an der Schleuse Ruhlsdorf

, Landkreis Barnim

Toreinbau markiert sichtbaren Fortschritt bei der Sanierung des Finowkanals

Mit dem Einbau der neuen Schleusentore an der Schleuse Ruhlsdorf ist am Donnerstagvormittag (24. Juli) ein zentraler Meilenstein bei der großangelegten Sanierung des Finowkanals erreicht worden. Die Schleuse Ruhlsdorf ist Teil des ersten von zwei Sanierungspaketen entlang der historischen Wasserstraße - und die am weitesten fortgeschrittene Baustelle im laufenden Projekt.

Im Beisein von Landrat Daniel Kurth und zahlreichen Projektbeteiligten wurde das letzte der insgesamt vier neuen Schleusentore eingesetzt. Es handelt sich dabei um ein technisch modernes, aber denkmalgerecht gestaltetes Bauwerk, das sich eng an die historische Gestalt der Schleuse anlehnt. Auch das Schleusenwärterhäuschen wird denkmalgerecht wieder aufgebaut - nur wenige Meter vom ursprünglichen Standort entfernt.

"Dieser Tag zeigt: Es geht sichtbar voran. Der Finowkanal ist ein einzigartiges Kulturerbe mit großem Potenzial für den Tourismus, für Freizeit und Erholung in unserer Region. Dass wir heute an diesem Punkt stehen, ist vor allem dem gemeinsamen Engagement des Landkreises, der Anrainerkommunen und des Zweckverbandes Region Finowkanal zu verdanken - und nicht zuletzt der großzügigen Unterstützung durch Bund und Land", so Landrat Daniel Kurth.

Hintergrund des Projekts ist die 2015 angekündigte Rückzugsabsicht des Bundes aus der Unterhaltung der Schleusenanlagen. Ohne die entschlossene Initiative der kommunalen Ebene hätte die Schiffbarkeit des Finowkanals langfristig nicht erhalten werden können - Versottung und Stilllegung wären die Folge gewesen. Mit der Gründung des Zweckverbandes Region Finowkanal 2020 wurde der Grundstein für die kommunale Trägerschaft gelegt, die nun Schritt für Schritt umgesetzt wird.

Das erste Schleusenpaket umfasst die sechs Schleusen Ruhlsdorf, Leesenbrück, Grafenbrück, Schöpfurth, Heegermühle und Wolfswinkel. Die Bauarbeiten an fünf dieser Standorte sollen bis Ende 2025 abgeschlossen sein; nur an der Schleuse Wolfswinkel, wo die Arbeiten später begannen, ist die Fertigstellung erst für 2026 vorgesehen.

Der Wiederaufbau der Schleusen erfolgt mit Blick auf denkmalpflegerische Anforderungen, aber unter Einsatz moderner Technik: Alle Schleusen werden künftig vollelektronisch und automatisiert bedienbar sein - ein deutlicher Fortschritt für den Betrieb und für die Nutzerfreundlichkeit.

Die Gesamtkosten für das erste Schleusenpaket betragen rund 110 Millionen Euro. 50 Prozent übernimmt der Bund, 47,5 Prozent das Land Brandenburg - lediglich 2,5 Prozent verbleiben als kommunaler Eigenanteil bei Landkreis und beteiligten Gemeinden.

"Unsere Region profitiert langfristig. Mit dem sanierten westlichen Abschnitt des Finowkanals wird die Tourismussaison 2026 spürbar einfacher - nicht nur für Freizeitskipper, sondern auch für die vielen Unternehmen, die vom Wassertourismus leben", sagte Adolf Maria Kopp, Vorsteher des Zweckverbandes Region Finowkanal.

Parallel laufen bereits die Planungen für das zweite Schleusenpaket, das sich vom Drahthammer in Eberswalde bis zur Lieper Schleuse an den Schiffshebewerken Niederfinow erstreckt. Die Gespräche mit den Fördermittelgebern auf Bundes- und Landesebene werden fortgeführt.

Mit dem nun erfolgten Toreinbau an der Schleuse Ruhlsdorf rückt das Ziel eines durchgängig befahrbaren, touristisch erlebbaren Finowkanals ab der Saison 2026 greifbar näher - ein starkes Signal für die Region.

Robert Bachmann
Pressesprecher